Flucht 2.0: Was Geflüchtete wirklich mit ihren Smartphones machen

Autor/innen

  • Carola Richter Freie Univeristät Berlin
  • Martin Emmer Freie Univeristät Berlin
  • Marlene Kunst Freie Universität Berlin

Abstract

Im Sommer 2015, im Zuge der Ankunft hunderttausender Flüchtender in Deutschland, sprach aus vielen Medienbeiträgen Verwunderung: Wieso hatten viele der Geflüchteten kaum ein Hemd am Leib, dafür aber Smartphones in der Hand? Das Thema wurde zumeist anekdotisch aufgearbeitet, Geflüchtete schilderten in entsprechenden Berichten, wie sie die Geräte nutzten, um mittels GPS und GoogleMaps durch unbekanntes Terrain zu navigieren, Geldüberweisungen veranlassten oder Informationen für den weiteren Weg durch Europa abriefen (Meyer 2015; Stock/Özmen 2015). Der Eindruck vom Smartphone als „Fluchthelfer“ entstand, der gleichwohl ein gewisses Geschmäckle in sich trug, als ob vor allem die westliche Technologie dazu führe, dass sich Menschen auf die Flucht begeben. Dabei sind Mobiltelefone überall auf der Welt ein Gegenstand des alltäglichen Gebrauchs geworden und müssen deshalb natürlicherweise auch im Fluchtkontext eine Rolle spielen. Allerdings – das zeigte das Medieninteresse unmittelbar – war wenig über das wie, wann und warum der Smartphone- und Internetnutzung von Flüchtenden bekannt.

Veröffentlicht

2018-08-04

Zitationsvorschlag

Richter, C., Emmer, M., & Kunst, M. (2018). Flucht 2.0: Was Geflüchtete wirklich mit ihren Smartphones machen. Social Transformations, 2(2). Abgerufen von https://socialtrans.de/index.php/st/article/view/20